Im Jahre 3195 herrscht Krieg zwischen den Menschen und den Robotern. Der Herrscher des Roboterimperiums Brazilia hat seinen besten General El Medaine ausgeschickt um die Schätze aus der Stadt Kerutoria zu holen. Auf der anderen Seite steht der Roboter Shaian, der im Gegensatz zu El Medaine in der Schlacht von einem Menschen gesteuert wird. Als sein Pilot allerdings getötet wird schaltet Shaian sich ab um auf einen neuen zu warten. Es vergehen mehr als 1000 Jahre bis seine Sensoren endlich wieder einen Menschen orten und er sich reaktiviert. Seine Finderin heißt Ikuru und ist die Beschützerin von Kerutoria. In der langen Zeit die Shaian geschlafen hat, haben die Roboter ihre Macht weiter ausgebaut und Brazilia ausgeweitet und an ihrer Spitze kämpft immer noch El Medaine.
So kommt es zu einem erneuten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen.
|
"Dragon's Heaven" ist ein Mecha-Kurzfilm aus dem Jahre 1988, der trotz seiner recht bekannten Schöpfer Makoto Kobayashi (verantwortlich für Design bei Last Exile, Final Fantasy: Unlimited, Steamboy) und Toshihiro Hirano (Vampire Princess Miyu, Magic Knight Rayearth, Iczer-One) leider überhaupt nicht überzeugen kann.
Das fängt schon mit der Eröffnungssequenz an, die über 6 Minuten Realfilmaufnahmen von den Modellen der beiden Roboter El Medaine und Shaian zeigt. Leider nicht etwa wie sie kämpfen oder so, nein. Eigentlich stehen sie die ganze Zeit nur vor vernebelten Kulissen und führen Minimalbewegungen aus, die eher an Spielzeugroboter, als an Film-SFX erinnern. Das ganze wirkt mehr wie eine Spielerei, ein kleines Experiment, als ein ernsthaft Filmversuch.
Auch die restlichen gezeichneten 24 Minuten sind alles anderen als top. Die Geschichte ist völlig unmotiviert und wird noch dazu viel zu schnell runtergekurbelt. Wir sehen kurz den Krieg, dann schläft der Roboter, dann wacht er auf, ein kurzes kennen lernen mit der weiblichen Hauptrolle und schon sind die Feinde da und es kommt zum großen Endkampf, der so jämmerlich kurz und unspektakulär ist, das er den Aufwand absolut nicht wert ist. Also ein so unbefriedigendes Ende hab ich bisher wirklich selten gesehen. Aber was soll man bei der dürftigen Vorgeschichte auch erwarten. Irgendwelche Spannungsmomente sucht man den kompletten Film hindurch vergebens. Alles läuft in einem großen Spülgang an einem vorbei. Das man es trotzdem noch geschafft hat in diesem minimalem Storyskelett derbe Logikfehler einzubauen ist schon ziemlich stark.
Die Optik schließt sich dann auch an die Qualität der Story an. Die Realfilmszenen sind uninspiriert gefilmt und haben den Billig-Look eine Heimvideos. Der viele Nebel kann da auch nichts mehr beschönigen. Ganz zu schweigen das die Beleuchtung aussieht wie mit Taschenlampen gemacht.
Die Zeichnungen sind ziemlich detailarm und wirken extrem veraltet. Besonders dieses ausfüllen von Flächen mit lauter kleinen Strichen sieht einfach unschön aus. Auch die Animationen sind (auch zeitbedingt) ziemlich simpel und haben den "Bild über Bild schiebe"-Stiel. Selbst die paar aufwendiger animierten Sequenzen, wie z.B. das eintauchen eines großen Flugschiffes in eine Wolke waren selbst 1988 höchsten Standart und können heute niemanden mehr vom Hocker reißen. Einzig die ganz ansehnlichen Designs kann man dem Film zu gute halten. Besonders der schlaksige El Medaine Mecha sieht recht interessant aus. Da zeigt Makoto Kobayashi das er nicht umsonst an einigen großen Animes mitarbeiten durfte. Aber auch die Charadesigns gehen in Ordnung. Sicher wirken auch sie heute veraltet, aber grade Ikuru kann man auch heute noch gut ansehen. ;)
Aber was nützen ganz gute Designs wenn der komplette Rest Mist ist?
Wie Eingangs schon einmal gesagt, "Dragon's Heaven" kann in keiner weise überzeugen. Nur für absolut eingefleischte Mechafans oder Modellbastler die die 6 Minuten am Anfang sehen möchten. Der Rest lässt lieber die Finger davon und spart sich lieber Geld, Mühe und Zeit.
|